Love Story

Es war einmal eine Königin… ähm nein, so ähnlich. Es war einmal ein erfolgreiches Unternehmen der Unterhaltungsindustrie, das auf eine lange Tradition zurückblicken konnte. Auch wenn man in letzter Zeit gerade eben jener Tradition zu sehr nachhing, so gingen die Geschäfte immer noch halbwegs brauchbar, und die Manager in den obersten Etagen beharrten weiterhin auf ihrem Weg. In einem der Kontrollgremien des Unternehmens gab es eine Managerin, über die ich euch etwas erzählen möchte. 

Diese Managerin war eine Quereinsteigerin aus einem anderen Unternehmen der Unterhaltungsindustrie, und hatte hauptsächlich beratende Funktionen innerhalb des Unternehmens. Da diese Aufgaben allein sie nicht ausfüllen konnten, begann sie sich für das Leben ihrer Untergebenen zu interessieren. Ein bestimmter Angestellter hatte es ihr dabei ganz besonders angetan. Dieser Angestellte war einer der erfolgreichsten Mitarbeiter in der gesamten Geschichte des Unternehmens, und wurde gerade zum fünfundzwanzigsten Mal zum Mitarbeiter des Monats gewählt. Neben den hervorragenden Leistungen, bot dieser Mann auch durchaus optische Reize, der sich die Managerin nicht verschließen konnte, und so entwickelte sie eine mehr oder weniger heimliche Liebe zu diesem Angestellten. Doch die Umstände sprachen gegen diese Liebe, denn der Angestellte war verheiratet, selbst wenn sich diese Ehe als unglücklich herausstellen sollte. So blieb der Managerin nur über, zu betonen, das sie den Angestellten sehr mochte, aber ihn auch extrem kritisch zu beäugen. Unter dem Vorwand, ein Aushängeschild der Firma müsse sich ganz besonders gut benehmen, wurde jede Kleinigkeit, die nicht zum guten Bild passen könnte aufs schärfste kritisiert. Die Managerin steigerte sich dabei fast in einen Rausch, sie versuchte jeden kleinen Fehler aufzudecken, und das alles nur aus verzweifelter unerfüllter Liebe, um wenigstens auf diese Weise zu dem Angestellten Kontakt zu haben. Der Angestellte wusste bald weder ein noch aus, wurde er doch auf Schritt und Tritt von gierigen Augen beobachtet, und unter diesem Druck ergaben sich besagte Fehler dann auch immer öfter. Er bemühte sich sehr, versuchte sogar die neuen Frisuren der Managerin zu loben, was für Männer wohl ein Zeichen letzter Verzweiflung ist, aber er konnte sich der Kritik, die auf ihn einprasselte kaum noch erwehren. So ging das eine Weile vor sich, bis eines Tages die Meldung kam, der Angestellte hätte sich von seiner Frau geschieden. Hoffnung keimte in der Managerin auf, doch umsonst; Außer freundlichen Komplimenten konnte sie auch weiterhin nicht mehr von dem Objekt ihrer Begierde erhaschen. So kam es, das sie nur noch erbitterter ihrem Angebeteten nachjagte um zu kritisieren, negative Aussagen zu tätigen, und dabei vor Gram und unerfüllter Liebe verzehrt zu werden. Zum heutigen Zeitpunkt ist ein Ende der „Love Story“ im Unternehmen absehbar, die Managerin wird aus dem Kontrollgremium ausscheiden, doch sie hat bereits angekündigt, auch weiterhin ihren Liebling beobachten zu wollen, denn sie wird nie ganz ohne ihn sein können.

Und mit allen Neuigkeiten die um den Angest… ich meine natürlich Asashoryu, kursieren, ist es vielleicht nur eine Frage von Tagen, bis auch er aus dem Unternehmen des Sumo-Verbandes ausscheidet. Doch insgeheim wissen wir es alle: Nicht nur Makiko Uchidate, die Managerin, kann ohne ihren Asashoryu nicht leben, auch für ihn selbst ist ein Weiterkämpfen auf dem Dohyo ohne Makiko Uchidate hinter ihm undenkbar - es würde das gewisse Etwas fehlen, was Asashoryu wohl braucht. Wenn er also nach seinem 25ten Yusho aus dem Sport zurücktritt, dann ganz bestimmt nicht wegen Skandalen, Verletzungen oder allgemeiner „Amtsmüdigkeit“. Nein, ganz alleine deshalb, weil Asashoryu nicht ohne Makiko Uchidate sein kann, und umgekehrt.

mfg

Ciao
Seisset

Sie können den Autor erreichen unter: seisset@sumotalk.com

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